ARTICLES - Guerre de Sécession américaine (1861-1865)

Zahnheilkunde während dieses Krieges - Die zahnärztlichen Behandlungen sind zu teuer - Die Konskription der Zahnärzte - Die verwendeten Materialien

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Prix Georges Villain d'histoire de l'art dentaire

Zahnheilkunde während des amerikanischen Sezessionskrieges (1861-1865)

von Xavier Riaud
Übersetzung: Cécile Wiese

 

Seit Weihnachten 1860 werden die 68 Männer von Major Anderson (Kaspi, 1992) in Fort Sumter in South-Carolina von 6000 Milizsoldaten der Südstaaten belagert. Es kommt keine Verstärkung. Am 12. April 1861 lässt General Beauregard die Artillerie schießen. Zunächst weigert sich Anderson, sich zu ergeben, bevor er am folgenden Tag den Widerstand aufgibt.

Der amerikanische Bürgerkrieg beginnt. Er dauert vier Jahre und endet am Sonntag, dem 9. April 1865, mit der Kapitulation General Lees in Appomatox (Catton, 2002). Dieser Bruderkrieg ist der mörderischste der amerikanischen Geschichte. Er kostet ungefähr 618000 Menschen das Leben.


Zahnheilkunde während dieses Krieges

  • Vor dem Krieg


Es gibt 1859 trotz wiederholter Bemühungen einzelner Zahnärzte wie Edward Maynard (Tebo, 1976), der seit 15 Jahren für diese Idee eintritt, keinen zahnärztlichen Dienst im amerikanischen Heer. Maynard (© Library of Congress, 2005) ist einer der ersten 18 Absolventen der Schule von Baltimore, der 1839 gegründeten ersten zahnärztlichen Schule der Welt, an der er später auch lehrt. Er ist eines der Gründungsmitglieder der American Dental Association.

Dennoch hatten Jefferson Davis (Bollet, 2002), der Kriegsminister unter der Regierung Pierce, und der Generalchirurg Thomas Lawson den Vorschlag eines zahnärztlichen Korps eingereicht, das aus sechs Zahnärzten bestehen sollte, „die sich durch ihr Studium, ihre Prüfungen, ihre Beförderungen und ihre Ränge von dem Korps der Chirurgen völlig unterscheiden“. Politische Überlegungen lassen dieses Projekt scheitern.

Die Zahnheilkunde ist 1860 nicht als ein medizinisches Fach anerkannt, obwohl einige gewissenhafte Zahnärzte Medizin-Vorlesungen mit dem Ziel gehört haben, die Bedürfnisse ihrer Patienten besser verstehen zu können. Im ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten (Sharp, 1956) gibt es nur vier zur Vermittlung der Zahnheilkunde ausgestattete Schulen: das College für zahnärztliche Chirurgie in Baltimore (gegründet 1839), das College von Ohio in Cincinnati (gegründet 1846), dasjenige von Pennsylvania in Philadelphia (eröffnet 1853) und das College für Zahnheilkunde in Philadelphia (gegründet 1864). Eine ähnliche Einrichtung wird in New York erst 1867 gegründet.

Zwischen 1841 und 1850 gibt es nur 115 Absolventen, zwischen 1851 und 1860 nur 417. Im Jahre 1864 erhalten nur 38 Studenten die Doktorwürde, was sowohl den Mangel an Schulen als auch die durch den Bürgerkrieg entstandenen Schwierigkeiten widerspiegelt. (Riaud, 2007)

Es gibt 1860 ungefähr 500 Zahnärzte in den Südstaaten (Hodgkin, 1955). Es existiert keine zahnärztliche Schule und nur 10% der Zahnärzte haben eine offizielle Ausbildung bekommen. Das notwendige Material kommt aus Fabriken aus dem Norden. Unter den hundert in Virginia registrierten Zahnärzten treten 61 in den Dienst der Armee der Konföderierten.


Im Süden

Der Süden nimmt den Krieg mit einem Heer auf, das bis zu 600000 Soldaten zählt, und mit einem extrem prekären zahnärztlichen Sektor. Laut einer Statistik wurde ein Soldat der Südstaaten im Durchschnitt bis zu sechs Mal verwundet. Ein großer Teil der Verletzungen betraf das Gesicht oder den Kiefer.


  • Die zahnärztlichen Behandlungen sind zu teuer

Außerdem brauchen die Soldaten zahnärztliche Behandlungen. Sie vernachlässigen ihre Hygiene. Es ist schwierig, Zahnbürsten zu finden, und die Ernährungshygiene lässt zu wünschen übrig. Zuletzt sind die Kosten der zahnärztlichen Eingriffe (Cunningham, 1986) viel zu hoch für einen einfachen Soldaten, dessen Sold nur 18$ beträgt. Eine Füllung alleine kostet 120$, was sechs Gehältern eines Soldaten entspricht. Die Zahnärzte verlangen 20$, um einen Zahn zu extrahieren, und der Preis eines künstlichen Oberkiefers auf einem Gestell aus Gold oder Ebonit schwankt zwischen 1800$ und 4000$.


  • Die Konskription der Zahnärzte

Sehr schnell setzt sich Dr. Moore, Generalchirurg der Armee der Konföderierten, der sich des Ausmaßes des Problems bewusst ist, dafür ein, dass die Zahnärzte einberufen werden und ihren Beruf ausüben können. Am 4. November 1864 verfasst der Generaldirektor des C.S. Krankenhauses von Virginia (Tebo, 1976) ein Rundschreiben, in dem steht, dass die zahnärztlichen Eingriffe durch Soldaten, Offiziere oder Einberufene, die Berufszahnärzte sind, durchgeführt werden. Jeder in ein Krankenhaus eingewiesene Soldat soll eine zahnärztliche Untersuchung bekommen und jede notwendige Operation wird im Einverständnis mit einem medizinisch assistierenden Offizier vorgenommen. Die Zahnärzte müssen ihr eigenes Instrumentarium mitbringen. Die restlichen Materialien werden vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Der Rang (Cunningham, 1986), das Gehalt und die erhaltenen Vorteile hängen mehr von der militärischen Stellung als von der Tätigkeit als Zahnarzt ab. Sie bekommen einen zusätzlichen Bonus für außergewöhnliche Kompetenzen. Jeden Monat müssen dem Generalchirurgen Berichte über ihre Eingriffe vorgelegt werden.

Wenn ein Zahnarzt einem Krankenhaus zugewiesen wird, werden ihm ein heller Raum mit Kalt- und Warmwasser, Seife und Handtüchern zur Verfügung gestellt, sowie ein medizinischer Assistent oder ein Soldat, um ihm zu helfen. Die Operationsstühle werden von den Schreinern des Krankenhauses unter Leitung des Zahnarztes gebaut. Ein Zinnbehälter dient als Speibecken und steht auf einer Bank neben dem Stuhl. Im Winter, wenn es genug Holz gibt, wird im Raum ein Feuer unterhalten.

Die meisten Krankenhäuser befinden sich nicht in den Städten und die Zahnärzte müssen ihr Instrumentarium mitbringen. Ein Krankenwagen ist für sie reserviert, um sie dahin zu bringen.

Die Soldaten (Bollet, 2002), die künstliche Zähne brauchen, müssen die Dienste eines zivilen Zahnarztes bezahlen.


  • Die verwendeten Materialien

Gold ist das beste Material, um künstliche Gebisse herzustellen, aber Ebonit wird während des Krieges bevorzugt. Für die Füllungen verwenden die Zahnärzte (Glenner & Willey, 1998) einen Handbohrer und Exkavatoren, um den Zahn zu reinigen. Dann fügen sie die Füllung ein und polieren sie. Wenn Zahnmark entfernt wird, wird das Loch, wenn es klein ist, mit Creosot und Gold gefüllt oder mit Creosot und Zinn bei größeren Löchern. Das letzte Material ist günstiger. Oft wurde das Edelmetall durch ein Amalgam aus Silber, Zinn und Quecksilber ersetzt.

Dennoch haben archäologische Forschungen (Glenner & Willey, 1998) nach Analyse von sieben Leichen von Soldaten der Armee der Konföderierten des Westens gezeigt, dass alle Goldfüllungen bekommen hatten. Es scheint also, dass im Westen mehr Gold zur Verfügung stand und deshalb mehr verwendet wurde.

Außerdem empfiehlt die Literatur des 19. Jahrhunderts, auch die des Südens, die Verwendung von Gold. Der Southern Dental Examiner, die einzige zahnärztliche Zeitschrift des rebellischen Staates, enthält Werbungen von Brown & Hape (Schwartz, 1945) für die Verwendung von Gold bei Füllungen. Der Southern Dental Examiner erscheint zum ersten Mal im Mai 1860 und zum letzten Mal im Januar 1862. Seine Veröffentlichung wird von der Firma Brown & Hape übernommen. Diese Firma ist die einzige für den ganzen Süden, die auf zahnärztliches Material spezialisiert ist. Die Blockade des Nordens hat den Anstieg der Preise des zahnärztlichen Zubehörs, vor allem des Goldes, verursacht. Diese Firma hat die Ausgrabung und den Verkauf des Metalls im ganzen Süden übernommen. Es scheint, dass sie über ein gewisses Monopol in diesem Bereich verfügt hat. Sie schließt endgültig am Ende des Jahres 1862.


  • Die Blockade des Nordens

Am Anfang des Krieges betrachtet die Regierung des Nordens (Edmonson, 1997) das medizinische und zahnärztliche Material als Schmuggelware. Aus diesem Grund muss sich die Konföderation das Notwendige selbst besorgen. Die Gefangenen der Union werden ausgeraubt. Verträge werden mit Europa (Tebo, 1976) unterzeichnet und vollständige Frachten werden durch die Blockade gebracht. Laboratorien entstehen, um Produkte wie Äther, Chloroform usw. herzustellen.

Durch die Gefangenen gibt es zahlreiche Instrumente, was am Anfang hilfreich ist; dennoch dauert dieser Zustand nicht an. Die Herstellung im Süden (Riaud, 2007) ist quantitativ sehr begrenzt und qualitativ minderwertig, was sehr schnell ein echtes Problem darstellt. So bleibt dem Süden nichts anderes übrig als im Ausland zu kaufen, was ein Mehr an Kosten mit sich bringt. Die Blockade durch die Marine des Nordens erschwert die Ankunft der Schiffe aus Europa erheblich.


  • Ratschläge für die kieferorthopädische Chirurgie

Der Krimkrieg (1854-1855) hatte eine spürbare Wirkung auf die amerikanische Militärmedizin in den 1860er Jahren. Im Jahre 1863 veröffentlicht Chisholm sein „Handbuch der militärischen Chirurgie“ in Richmond. Dieses Handbuch ist für die Konföderierten bestimmt und spiegelt die während des vorherigen Krieges erworbenen medizinischen Errungenschaften wider.

Für die Behandlung von Schussverletzungen am Gesicht, die eine Zersplitterung der Knochen verursacht haben, sollte der Chirurg immer versuchen, so viele Knochenstücke wie möglich zu erhalten und an die richtige Stelle zu platzieren. Es ist oft sehr erstaunlich zu sehen, wie kleine Verbindungen mit den weichen benachbarten Geweben schon für die Erhaltung der Vitalität ausreichen und helfen, die Einheit dieser Fläche wiederherzustellen. Wenn eine Kugel extrahiert werden muss, sollte dies, soweit es möglich ist, durch den Mund erfolgen. Der Verletzungsstelle und dem Verband sollte große Aufmerksamkeit gewidmet werden, damit der Patient keine Sekrete aus der Wunde schluckt, die oft für Entzündungen und tödliches Fieber verantwortlich sind. Im Falle einer sekundären Blutung aus der Tiefe der Wunde ist es notwendig, die Hauptader zu unterbinden.“


  • Ein Wegbereiter der kieferorthopädischen Prothese

James Baxter Bean (1834-1870) erlangt 1860 sein Diplom in der zahnärztlichen Schule in Baltimore (Tebo, 1976). Unmittelbar vor dem Krieg ist er in Atlanta, Georgia, tätig (Christen & Christen, 2003). Im Mai 1862 arbeitet er für die Firma Brown & Hape. Er erfindet eine interdentale Schiene aus hartem vulkanisiertem indischem Kautschuk, die es erlaubt, den Bruch intern zu reduzieren und zu fixieren, was die Heilung mit sich bringt. So werden die Knochenbrüche festgehalten und der Patient kann sich ernähren. Diese Schiene wird von allen bewundert und sie ist sehr wirksam. Bean (© SDHNMD, 2005) behandelt in Atlanta ungefähr hundert Fälle erfolgreich. Die Beschreibungen der Anwendung dieser Technik zeigen, dass ein am 21. Juli 1864 behandelter Patient am 8. November desselben Jahres vollständig geheilt wurde. Aufgrund dieser Resultate vertraut der Generalchirurg Moore Bean die notwendigen Pflegeeinrichtungen für die Behandlungen von Soldaten mit schweren Gesichtsverletzungen an.


  • Improvisierte Behandlungen an der Front

In den Gefängnissen der Union (Hodgkin, 1955) behandeln Zahnärzte der Südstaaten ihre Mitgefangenen mit den vorhandenen Mitteln, um „nicht aus der Übung zu kommen“.

Es ist auch angebracht, E. Vines Turner, einen Kapitän des Kreises um den konföderierten General W.H.T. Walker, zu erwähnen, der „auf dem Schlachtfeld behandelte und einen gabelförmigen Zweig als Kopfstütze verwendete“.


Im Norden


  • Rudimentäre Zahnchirurgie

Die Regierung der Nordstaaten hat den Truppen keine Zahnärzte zur Verfügung gestellt. Auch hat sie den behandelnden Zahnärzten keinen besonderen Status zuerkannt. Dr. John Sayre Marshall (1846-1922), Kriegsveteran des zweiten freiwilligen Kavallerie-Korps des Bundesstaates New York (Hyson & Whitehorn, 1995), sagt in „Der Geschichte der militärischen Zahnheilkunde“ von Koch (1909): „Die einzigen Behandlungen, die in der amerikanischen Armee durchgeführt wurden, bestanden darin, Abszesse am Zahnfleisch durchzustechen und Zähne zu extrahieren. Oft wurde die Extraktion von einem Assistenten vorgenommen, der dadurch für diese Aufgabe qualifiziert war, dass er einen muskulösen rechten Arm hatte.“

Am 11. Februar 1901 wird Dr. John Sayre Marshall Offizier höheren Ranges und ist der erste Zahnarzt, der unter Vertrag mit der amerikanischen Armee steht. Aber am 3. März 1911 wird das zahnärztliche Korps der Armee offiziell eingerichtet (King, 2002). Oft werden die Extraktionen unvollständig durchgeführt und Wurzelreste bleiben im Mund. Diese verursachen des Öfteren spätere Probleme.

Die Soldaten der Union (Bollet, 2002) gehen oft zu zivilen Zahnärzten und bezahlen die Behandlungen mit ihrem eigenen Sold. Als das Regiment von General Sherman in Savannah ankommt, belagern die Soldaten die zahnärztlichen Praxen. Ein Zahnarzt erzählt: „Für die Notfälle alleine hätten sechs Monate lang hundert Zahnärzte arbeiten müssen.“

Obwohl den Soldaten der europäischen Armeen von Hygienikern empfohlen wird, ihre Zähne zu pflegen, um „Fieber und Krankheiten“ zu vermeiden, bleibt das Zähneputzen sehr selten.

Die obst- und gemüsearme Nahrung der Soldaten der Union ist 1861 für zahlreiche Skorbutfälle verantwortlich, eine Krankheit, die auch den Zahnverlust verursacht.


  • Der Zahnausfall: ein Motiv für die Befreiung vom Militärdienst?

Aufgrund der immer strengeren körperlichen Untersuchungen zur Aufnahme in die Armee des Nordens (Bollet, 2002) waren Zähne mit zuviel Karies, eine zu hohe Anzahl an fehlenden Zähnen oder Krankheiten im Mundbereich mögliche Gründe zur Militärdienstbefreiung geworden. Dennoch zeigen die Archive, dass sehr wenige Soldaten (nur 2,4% der untersuchten Männer) wegen schlechter Zähne befreit wurden. Die Abkürzung 4f wurde verwendet, um fehlende Zähne zu signalisieren. Später ist sie zum Symbol der Militärdienstbefreiung wegen einer körperlichen Behinderung geworden.

Dr. Youngs (Steger-Gratz, 1998) behauptet, dass „bei der Mobilisierung im Jahre 1863 5230 von 255188 untersuchten Soldaten wegen Zahnproblemen befreit worden seien.“

Dr. Hammond (Dammann, 1982) wird am 25. April 1862 Generalchirurg der Armee der Union. In seiner „Abhandlung über die Hygiene“ schreibt er: „Massiver Zahnverlust, v. a. der Schneidezähne, sowie Karies, Geschwürbildung oder chronische Erweichung des Zahnfleisches müssen eine Befreiung nach sich ziehen. (…) Die Vorderzähne sind dem Soldaten notwendig, um seine Patronen aufzureißen und die Mahlzähne, um die Nahrung zu kauen, was eine gute Verdauung erlaubt. Außerdem weist der schlechte Zustand des Zahnfleisches, der an sich schon ein Motiv für die Befreiung ist, auf einen allgemein schlechten Zustand hin.“

Robert Bartholow (Dammann, 1998), assistierender Chirurg, der für das Mac Dougall General Hospital verantwortlich war, schreibt in seinem „Handbuch für die Anwerbung und Befreiung der Soldaten“ (1864): „Karies und der Verlust der Vorder- und Schneidezähne sind Befreiungsgründe, nicht nur weil sie die Soldaten daran hindern, die Patronen aufzureißen oder die Nahrung richtig zu kauen, sondern auch weil sie deutliche Zeichen für einen schlechten allgemeinen Gesundheitszustand sind. Auch wenn er keine Schneide- oder Vorderzähne mehr hat, wird ein Mann, der sein Gewehr wieder laden muss, ein Mittel finden, um es auch ohne Zähne zu tun. Vielleicht wird es ihm lediglich an Rhythmus und Genauigkeit fehlen. Hingegen ist sein allgemeiner Gesundheitszustand besorgniserregend. Die Störung, die durch die Unfähigkeit entsteht, richtig kauen zu können, bringt viel größere Probleme mit sich. Ein Mann, der nur seine Schneidezähne verloren hat, darf nicht befreit werden, es sei denn, der Verlust ist durch Karies entstanden oder die anderen Zähne fangen an zu verderben.“

Wenn man dieser Behauptung Glauben schenken soll, kann ein Mann, der die oberen und unteren Schneidezähne verloren hat, in der Artillerie seinen Platz finden.

Die Kommandanten im Feld haben sehr schnell verstanden, dass ein gesunder Soldat viel leistungsfähiger ist als ein halbkranker Mann.


Fazit

Der Sezessionskrieg ist ein in Europa wenig bekannter Konflikt. Dennoch gehören seine Folgen auf militärischer, diplomatischer und medizinischer Ebene zu den Grundpfeilern des 20. Jahrhunderts.

Auch wenn der Norden die zahnärztlichen Schulen besitzt, gibt es keine anerkannte Organisation innerhalb seiner Armee. Im Süden hingegen, der über keine Schulungseinrichtungen verfügt, verstehen die Verantwortlichen der medizinischen Dienste der Armee sehr schnell, wie sehr die Zähne ihrer Soldaten von Bedeutung sind, und richten rasch Zentren für zahnärztliche Behandlungen und kieferorthopädische Chirurgie ein, die für die heutigen Einrichtungen der USA Bahn brechend gewesen sind.

In diesem Zustand befindet sich die amerikanische Zahnheilkunde am Ende des Sezessionskriegs, bevor Lincoln von John Wilkes Booth ermordet wird.



Literatur

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